Begleithundetraining

Ein harmonisches Zusammenleben mit dem Hund setzt eine gute Bindung, gutes Sozialverhalten und Gehorsam des Hundes voraus. Das kommt nicht von alleine.
Egal ob man seinen Hund als Welpen oder z.B. aus dem Tierschutz bekommt, man muss in diese Themen – je nach eigenem Anspruch oder auch Vorgeschichte und Charakter des Hundes – Zeit investieren.
Ein Hund, der sehr guten Gehorsam hat, hat auch mehr „Freiheiten“ und wird in der heutigen Gesellschaft positiv wahrgenommen.

Im Begleithunde-Training geht es um die sportliche Variante des Gehorsams (nicht zu verwechseln mit Besuchsbegleithunde o.ä.!).
Die Anforderungen an das Team sind durch eine sogenannte Prüfungsordnung festgelegt.
Bis es aber soweit ist, dass ein Team an einer Begleithunde-Prüfung (BH-Prüfung) teilnehmen kann, ist intensives Training im Detail angesagt.
Hierbei ist unser Motto „Der Weg ist das Ziel“. Niemand muss eine Prüfung laufen!

Durch das regelmäßige Training wird die Bindung gestärkt. Der Hund bekommt durch das zielgerichtete Training viele positive Erlebnisse, wird selbstbewußter und vertraut seinem Zweibeiner. Dieser wiederum lernt viel über sich und seinen Hund…man wächst automatisch mehr zusammen und hat eine schöne Zeit.
Nicht selten möchten die Teams nach erfolgreich bestandener BH-Prüfung die weiteren Level im Begleithunde-Sport erreichen und trainieren für die IBGH1 bis IBGH3

Unser Begleithundetraining kann man mit folgenden Stichworten beschreiben:

  • Aufnahme eines Teams in eine der BH-Gruppen nach vorherigem kostenlosen Schnuppertraining – sofern ein Platz frei ist
  • Bindungsarbeit – Förderung des Mensch-Hund-Teams
  • Spaß am gemeinsamen, genauem, zielgerichtetem und kleinteiligen Training
  • liebevoll konsequentes Arbeiten mit positiver Verstärkung und mit viel Freude auf beiden Seiten
  • Wie lernt mein Hund überhaupt – welche Methoden unterstützen dabei?
  • schrittweise Verlängerung der Konzentrationsfähigkeit des Hundes
  • jedes Team wird seinem Leistungsstand entsprechend gefördert
  • Training unter Ablenkung, da wir meist mit mehreren Hunden auf dem Platz sind
  • Training auch außerhalb vom Platz
  • nur wenn man regelmäßig unter der Woche übt, stellen sich Erfolge ein
  • Erlernen des Ablaufs einer BH-Prüfung
  • Theorie (Sachkundenachweis – SKN) muss man selbst lernen

Inzwischen gibt es nicht nur die BH-Prüfung sondern auch weitere Begleithunde-Prüfungen (IBGH1, IBGH2, IBGH3) mit  jeweils steigenden Anforderungen. Hat man eine BH-Prüfung bestanden, kann man das nächste Level angehen. Dazu werden neue Aufgaben trainiert.

Voraussetzung für die Teilnahme an einer BH-Prüfung:

  • Der Hund muss 15 Monate alt, geimpft und haftpflichtversichert sein
  • Eine Mitgliedschaft in einem VDH-Verein ist NICHT mehr Voraussetzung! Man kann also auch ohne Vereinsmitgliedschaft eine BH-Prüfung ablegen

Achtung: eine ohne Mitgliedschaft abgelegte BH-Prüfung wird in den VDH-Hundesport-Wettkämpfen z.B. Agilty und THS leider NICHT anerkannt.

Was wird geprüft? Bestandteile der Begleithundeprüfung:

Die Begleithundeprüfung besteht aus insgesamt 4 Teilen:

  • Theoretische Prüfung (der sogn. „Sachkundetest“)
  • Verhaltenstest Hund (die sogn. „Unbefangenheitsprobe“)
  • Prüfungsteil A auf dem Übungsplatz
  • Prüfungsteil B im Verkehr

1. Theoretische Sachkundeprüfung

In aller Regel beginnt der Tag der Begleithundeprüfung morgens mit der theoretischen Prüfung. Die Hundeführer beantworten hierbei eine Auswahl von Fragen aus dem offiziellen Prüfungskatalog.Auf der Internetseite des DVG findet man den kompletten Fragenkatalog (inklusive der Lösungen) als Online-Quiz. Und hier noch mal die Fragen im Einzelnen:

2. Verhaltenstest

Nach der theoretischen Prüfung werden dann die Hunde vom Richter auf ihre „Unbefangenheit“ geprüft. Ein Bestandteil dieser Probe ist das Kontrollieren der Chipnummer des Hundes mit einem Lesegerät. Dabei darf der Hund dem Richter gegenüber keinerlei Anzeichen von Aggression oder anderen Verhaltensauffälligkeiten zeigen. Auch gegenüber den anderen, zeitgleich anwesenden Hunden hat er sich neutral zu zeigen.

3. Prüfungsteil A auf dem Übungsplatz

Nach einem vorgegebenen Schema müssen auf dem Übungsplatz Übungen gezeigt werden. Dabei laufen die Teams paarweise zusammen. Während ein Team die Teile 1-4 absolviert, liegt der Hund von Team 2 in der Ablage (Nr. 5).

Die einzelnen Übungsteile zum Prüfungsteil A:

    1. Leinenführigkeit (30 Punkte)
    2. Sitzübung (10 Punkte)
    3. Ablegen in Verbindung mit Herankommen (10 Punkte)
    4. Ablegen des Hundes unter Ablenkung (10 Punkte)

In diesem Prüfungsteil müssen mindestens 42 Punkte (von 60 möglichen Punkten) erreicht werden um zu bestehen.

4. Prüfungsteil B im Verkehr

Hat das Team im Prüfungsteil A die erforderliche Mindestpunktzahl erreicht, so kann es sich dem letzten Prüfungsteil, dem sogenannten „Verkehrsteil“ unterziehen. Hier soll gezeigt werden, dass der Hund sich im normalen Alltag „ordentlich“ verhält. Dabei werden verschiedene Alltagssituationen simuliert.

Zum Beispiel:
Hund und Halter treffen auf:

    • eine Personengruppe
    • Radfahrer
    • Autos
    • Jogger, Walker, Inlineskater
    • andere Hunde/Tiere

Weitere Übungen können sein:

    • Hund wird angebunden und vom Halter allein gelassen.
    • fremde Personen kommen vorbei, sprechen den Hund an.
    • andere Hunde laufen an dem angebundenen Hund vorbei.